Das Gewässer entstand Anfang der 60er Jahre, als Sand für den Bau der Autobahnen und des Bremer Kreuzes benötigt wurde. Das Gelände befand sich damals in Privateigentum. Erst im April 1972 wurde das Grundstück mit einer Größe von 51.546 qm einschließlich des ca. 19.000 und bis zu 8 m tiefen Sees, der seinen Namen wegen der Ähnlichkeit mit der Sehhilfe erhielt, von der Gemeinde gekauft.
Am 28. September 1981 haben sich die damaligen Gründungsmitglieder zusammen getan und gründeten den Angelverein Fischereifreunde Brillensee. Diese Gründungsmitglieder waren: Albert Ernst jun., Wilhelm Heykamp, Richard Hiller, Heinz Nauwartat, Helmut Oetjen, Günther Schulze, Marek Schulze, Walter Theis und Heinz Wickbrand. Im Gasthaus Pape wurde ausführlich um die Regularien diskutiert und dann die Gründung des Vereines beschlossen, nachdem Wilhelm Heykamp zunächst zum kommissarischen Vorsitzenden benannt wurde und den Verein auch später noch bis 2006 geführt hat. Ab da übernahm dann sein Sohn Michael Heykamp den Vorsitz und steht dem Verein bis heute vor.
Die Gründungsmitglieder waren sich einig, den Verein nicht gerichtlich eintragen zu lassen, um die damit verbundenen Kosten einzusparen und die Mitgliedsbeiträge und Spenden ausschließlich für Vereinszwecke zu nutzen.
Hinsichtlich des Vereinsnamens bestand Übereinstimmung, Angeln nicht als sportlichen Zweck anzusehen und daher auf die Bezeichnung "Sportangelverein" zu verzichten. Nach ausgiebiger Beratung wurde der Vorschlag von Walter Theis angenommen, den Verein "Fischereifreunde Brillensee" zu nennen. Am 16.12.1982 wurde dann der Pachtvertrag, der sowohl den Brillensee als auch das Grundstück beinhaltet, mit der Gemeinde Oyten abgeschlossen.
Bei Übernahme durch den Verein befanden sich Grundstück und Gewässer in einem nicht gerade ordentlichen Zustand. Durch die direkte Erreichbarbeit tummelten sich and dem Gewässer Leute, denen Umweltschutz oder eine intakte Natur offenbar gleichgültig waren. So wurden dort Autos gewaschen und repariert, einmal konnte sogar ein Ölwechsel beobachtet werden. Die Zahl der Badenden und FKK-Anhänger nahm ständig zu, Camping wurde betrieben, Lagerfeuer entfacht und Gelage abgehalten. Die Verschmutzung des Gewässers durch die "Hinterlassenschaften" nahm trotz ständiger Säuberungsaktionen immer mehr zu. Das tat der Umwelt augenscheinlich nicht gut. So entschloß sich der Vorstand, die Zuwegung durch eine Schranke zu sperren, um die Auswüchse zu beenden. Unterstützt wurde der Verein dabei durch die Maßnahme des Landkreises, auch diesen Bereich des Konigsmoores unter Landschaftsschutz zu stellen. Dadurch, und auch durch ständige Kontrollen der Vereinsmitglieder und des Vorstandes, konnte verhindert werden, daß der Brillensee - insbesondere durch Bremer - zu einem Freizeitgelände umfunktioniert wurde (der Elliiesee in Achim mag als warnendes Beispiel gelten). Auch für die freiwillige Feuerwehr brachten die Sicherungsmaßnahmen Entlastung, da sie seit diesem Zeitpunkt in dieses Gebiet nicht mehr zu Moorbränden ausrücken mußten.
Die Natur konnte sich nunmehr wieder frei entwickeln. Hege- und Pflegemaßnahmen unterstützten diese Entwicklung. So wurde eine Flaschwasserzone zusätzlich angelegt, von der eingesetzte Wasserpflanzen und Seerosen zunehmend Besitz ergreifen und somit den Fischen als Rückzugsort und Laichrevier dienten.
Wie man erkennen kann, ist das Angeln nicht der einzige Zweck des Vereins. Umweltschutz und Umweltpflege nehmen einen hohen Stellenwert ein. Damit aber auch dem Ruhe- und Erholungsbedürnis unserer Mitbürger entsprochen wird, wurden Bänke und Abfalleimer aufgestellt.
Das Gebiet rund um den Brillensee wird heute einhellig als sehr idyllisch bezeichnet, daran kann auch die unmittelbare Nähe zur Autobahn nichts ändern.
Später überließ uns die Gemeinde Oyten dankenswerter Weise auch noch den Rathaussee (der bis dato nur als Aufzuchtbecken genutzt wurde) und den Industriesee. Insbesondere der Industriesee ist zwar ein kleines, aber doch sehr idyllisches Gewässer mit vergleichsweise gutem Fischbesatz.
Alle Gewässer werden regelmäßig und meist jährlich besetzt. Insbesondere der Brillensee läßt kaum noch Wünsche übrig. Von Aal bis Zander sind fast alle Fischarten vertreten. Auch Welse sind in guten Populationen und Größen zu fangen. Der bis dato größte Wels hatte eine Länge von 1,78 m. Vermutlich größere Welse gingen bereits an den Haken, konnten aufgrund ihrer Kampfkraft jedoch nicht gelandet werden. Auch Forellen werden inzwischen öfter besetzt und dienen den Mitgliedern als willkomene Abwechslung und zusätzlichen Anreiz.
Damals prägten die Gründerväter den Ausspruch "Opas angeln", der nach wie vor Bestand hat. Natürlich gibt es Regeln die einzuhalten sind, diese sind jedoch längst nicht so prägnant, wie im Vergleich bei anderen Vereinen. Hier soll Angeln noch Spaß machen und nicht durch ein Konstrukt von Regularien den Spaß am Hobby verderben.
Der Mitgliederbestand hat seit der Gründung stetig zugenommen. Gegenwärtig wurde jedoch beschlossen, nicht mehr als 90 Mitglieder aufzunehmen.